Das Angebot an Möbel und Wohnaccessoires ist bei uns in der Schweiz unglaublich gross. Und doch wird der Markt neben kleineren Geschäften und Läden mit Designermöbel von einigen grösseren Anbietern dominiert. Neben dem schwedischen Riesen IKEA sind es bei uns in der Schweiz unter anderem Pfister (dazu gehört auch Mobitare), Interio, Tiptop oder Micasa. Und wir alle haben wohl unsere Favoriten, wohin wir gehen wenn es um Möbel oder Wohnaccesoires geht. Mein Zuhause ist eine Mischung von Raritäten (teilweise im Ausland eingekauft), Designermöbel (wie z. B. Eamesstühle), IKEA und sehr viel von Interio. Interio ist wohl für mich die erste Adresse, wenn ich Wohnaccesoires wie Kissen, Dekomaterial, Kerzen, Küchenutensilien etc. einkaufe und auch oft bei Möbel. Ich würde mich selber als eine gute Interio-Kundin bezeichnen. Umso interessanter finde ich die Entwicklung bei den Tochterfirmen unserer Grossverteiler und ich bin sehr gespannt, wie die Geschäfte Toptip (Coop), Interio, Micasa und Globus (alle Migros) sich in Zukunft auf dem Markt positionieren werden.
Mit grossem Interesse verfolge ich natürlich die Entwicklung bei Migros. Erst vor wenigen Tagen ist bei mir die Mitteilung reingeflattert, dass Interio das heutige Treueprogramm (Interiocard und Globus Pluscard auch nicht mehr als Zahlungsmittel zulässig) vollständig in Cumulus, das Bonusprogramm der Migros, überführt (und ich als Coop-Einkäufer besitze nicht einmal die Cumuluskarte). Da stellt sich bei mir unverweigerlich die Frage, was passiert in Zukunft mit den Läden Interio und Micasa? Macht es Sinn, zwei so grosse Wohngeschäfte auf dem Markt zu haben und dazu noch den Wohnteil von Globus? Macht für mich nur Sinn, wenn die Positionierung sehr klar differenziert ist (ist heute zwischen Interio und Globus auch nicht der Fall). Ich bin zwar nicht unbedingt eine Micasa Einkäuferin, als Marketingspezialistin sehe ich aber auch keine starke Positionierungsunterschiede zwischen Intertio und Micasa, und aus meiner Sicht würde ich langfristig eine Fusion empfehlen, um wirklich erfolgreich auf dem Markt zu bestehen.
Seitens den Grossverteilern gibt es bei Coop die TopTip (oder heisst es TipTop… diesen Brand kann ich mir einfach nicht merken). TopTip ist auch nicht mein bevorzugtest Möbelgeschäft, obwohl ich bei der letzten Werbung gestaunt habe, welche tolle Produkte (Möbel / Designobjekte) sie im Sortiment haben. Aber auch hier empfinde ich den Brand und den Auftritt komplett verstaubt und langweilig.
Bei mir schlagen zwei Herzen, einerseits als leidenschaftliche Wohnberaterin und andererseits als Marketingspezialistin. Und ich bin sehr gespannt, wie die Bewegung in diesem wohl sehr umkämpften Verdrängungsmarkt in den kommenden Jahren aussehen wird. Wer wird es schaffen, sich eine klare Positionierung zu erarbeiten und die Marktposition zu stärken. Aus meiner Sicht, diejenigen, die es verstehen, einen dauerhaften und modernen Brand aufzubauen und dies mit einer starken Social Media Strategie umzusetzen. Denn dies hat bis jetzt keiner der Schweizer Wohnhäuser so richtig im Griff. Seitens den Grossverteilern würde ich hier im Foodbereich das Fooby Konzept von Coop hervorheben. Die es verstanden habe, wie man Social Media Kanäle erfolgreich nutzen kann. Viel Potential gibt es noch auszuschöpfen, in einem nicht einfachen aber sehr spannenden Marktumfeld. Es würde mich sehr reizen, bei einer Neupositionierung der Marketingstrategie mit zu arbeiten.
Bilder: Interio
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